Mädchenträume, seit 50 Jahren…

Wie das nähen eines Kleides zum Nähfußballett werden kann. Mit Schnittmuster zum Download.

Die Idee für dieses Kleid entstand schon 1963

Normalerweise brauche ich für ein Kleid, einen vielleicht zwei Nähfüße (Gradstich und Reißverschlussfuß). Bei diesem Projekt konnte ich mal ein paar mehr Füßchen tanzen lassen.

- Als erstes und für mehrere Stunden benutzte ich einen Biesenfuß, damit konnte ich dem Oberteil einen edlen plastischen Look verleihen. Dafür habe ich ein Stück Stoff in der Höhe des Schnittmusterteils, das ich für das Vorderteil verwenden musste, zugeschnitten. Aber ich habe mehr als die Doppelte breite des Schnittteils verwendet. Eine Zwillingsnadel an die Maschine und mit viel Geduld Biesen genäht, weil das ganze ja auch für die Rückenteile gemacht werden mussten. Die fertigen Stücke dann wie alle andern Stoffteile weiterverarbeiten.

- Der nächste Nähfuß spart viel Arbeit, ein Mehrstichkräusler. Mit verschieden Einstellungen kann man mit etwas Übung (ich habe ewig gebraucht, bis ich wusste welche Einstellung welche Kräuslung ergibt), schnell die Ärmel und den Rockteil einkräuseln. Bei drei Schichten Unterröcken, wie bei diesem Kleid ein echter Zeitgewinn.

- Und noch ein kleiner Helfer der viel Arbeit spart, ist der Rollsaumfuß. Der ist bei vielen Maschinen schon im Zubehör dabei. Dieser Fuß ist aber eher für dünne Stoffe geeignet und wenn man diesen Fuß das erste Mal verwendet sollte man unbedingt mit sehr dünnem Stoff üben. Ich sage das aus eigener nerviger Erfahrung ;). Aber wenn man dreimal 3,5m zu säumen hat, lernt man diesen Fuß lieben.

Ob man solche extra Füße braucht hat wohl viel mit der Häufigkeit zu tun, mit der man sie einsetzen will. Ich hätte das Bleiband, das ich in der obersten Lage Tüll verarbeitet habe, wohl auch noch mit einem Spezialfuß (Perlenband?) einnähen können. Und mit einem Schrägbandeinfasser könnte ich auch liebäugeln. Welche Nähfüße sind für Euch denn unverzichtbar? Ich freue mich auf eure Kommentare.

PS: Da dieses Schnittmuster von Pfaff entworfen wurde, habe ich es digitalisiert und zum Download mit auf die Seite gestellt.

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Letzte Kommentare

Kommentar von Anja Brenndörfer

1963 - Das Kleid hätte mir damals vermutlich gerade gepasst. ;-)
Meine Mutter hat mir allerdings andere genäht auf einer Pfaff 263, die heute in meinem Besitz ist. Ich erinnere mich noch, wie jemand zu uns nach Hause kam, und meiner Mutter die neue Maschine am Küchentisch erklärte und auch vorführte, wie man damit Monogramme auf Servietten sticken konnte.

Ganz wichtige Nähfüße für meine neue Pfaff sind für mich der offene Applikationsfuß (da sieht man so schön, was passiert), der 6D-Sprungfuß (keine Fadenrisse mehr bei empfindlichen Garnen) und die beiden Höhenausgleichsfüße (rechts und links) zum leichteren Nähen von Säumen oder mit Schrägband versäuberten Rändern.

Antwort von Michala Gohlke

Hallo Anja (ich erlaube mir hier dreist das Du;)),
Vielen Dank für das Du Deine Erinnerungen mit uns geteilt hast.
Ich habe mir letzten von einer guten Freundin Kinderfotos angeschaut, sie waren aus den 50er Jahren. Und ich bewundere die schönen Kleidchen in die sie damals trug. Mit einem Hauch von Stolz in der Stimme sagte Sie dass diese wunderbaren Sachen alle von Ihrer Mutter genäht wurden. So eine Pfaff kann halt Generationen verbinden. Ich hoffe dass meine Kleine auch einmal so auf mein Schaffen zurück blickt ;)
Ich habe diesen 6D-Sprungfuß noch nie ausprobiert, aber ich habe schon davon gelesen. Und ein Schrägbandeinfasser scheint wirklich auch eine Arbeitserleichterung zu sein, der wird bestimmt mal bei mir einziehen ;).
Viele Grüße Michala

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